14 Apr Wie man Infektionen und ihre Auswirkungen auf das Gesundheitssystem reduziert
Prävention und Kontrolle von Krankenhaus- und Pflegeheiminfektionen in allen Pflegeeinrichtungen sind wichtige Maßnahmen, um die Auswirkungen dieser Infektionen zu reduzieren und ganz allgemein die Ausbreitung von antibiotikaresistenten Mikroorganismen zu verringern.
Einer der entscheidenden Punkte bei der Bekämpfung von Krankenhaus- und Pflegeheiminfektionen ist die Definition und Umsetzung guter Pflegepraktiken und anderer Maßnahmen gemäß einem integrierten Programm, das an jede Pflegeeinrichtung angepasst werden muss.
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören das richtige Händewaschen (das nach wie vor eine der wichtigsten und wirksamsten Maßnahmen ist), die Reduzierung unnötiger diagnostischer und therapeutischer Verfahren, die ordnungsgemäße Verwendung von Antibiotika und Desinfektionsmitteln, die Sterilisation von Geräten, die Einhaltung der Asepsis bei invasiven Eingriffen, die Risikokontrolle von Infektionen der Umgebung, der Schutz von Patienten durch den angemessenen Einsatz von Antibiotikaprophylaxe und die Verabreichung empfohlener Impfungen (möglichst frühzeitig, um eine gute Immunantwort zu ermöglichen), die Impfung des medizinischen Personals, die Infektionsüberwachung, die frühzeitige Erkennung und Kontrolle von Epidemien, die mögliche Isolierung von anderen Patienten, die Verstärkung von bereits ergriffenen Maßnahmen, um eine Übertragung zwischen Patienten zu vermeiden.
Um ein kontinuierliches und einheitliches Vorgehen bezüglich Krankenhausinfektionen im ganzen Land zu gewährleisten, wurden in Italien zwei Rundschreiben des Gesundheitsministeriums veröffentlicht:
- das Ministerialrundschreiben 52/1985 – Bekämpfung von Krankenhausinfektionen, das die Einführung eines Programms zur Infektionskontrolle in jedem Krankenhaus empfiehlt und die Einrichtung eines multidisziplinären Ausschusses, der Einrichtung einer Arbeitsgruppe und der Bereitstellung von engagiertem Pflegepersonal umfasst.
Die Regionen haben die Aufgabe, die Tätigkeiten zu koordinieren und Berufsbildungsprogramme zu verstärken - Das Ministerialrundschreiben 8/1988 – Bekämpfung von Krankenhausinfektionen: Die Überwachung, in der die genormten Kriterien zur Definition und Diagnose der verschiedenen Stellen von Krankenhausinfektionen und Überwachungsmethoden, festgelegt werden.
Es empfiehlt, zusätzlich zu den Labordaten auch „aktive“ Überwachungssysteme einzusetzen.
Im Laufe der Zeit wurden vom Gesundheitsministerium verschiedene einschlägige Dokumente zur Bekämpfung von Krankenhaus- und Pflegeheiminfektionen (wie die Zusammenfassung der Maßnahmen zur Bekämpfung von Krankenhaus- und Pflegeheiminfektionen und die Empfehlungen zur Kontrolle der therapieassoziierten Verbreitung von Methicillin-resistenten Staphylokokkus aureus (MRSA)) oder zur Verhütung einiger Infektionskrankheiten herausgegeben, die wie Masern, Röteln, HIV, TBC und vektorübertragene Krankheiten, auch in Pflegeeinrichtungen große Auswirkungen haben können.
Auch im Nationalen Präventionsplan (PNP) 2014-2018 und im Plan zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz (PNCAR) 2017-2020 ist die Bedeutung von Prävention und Bekämpfung von Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenz angeführt. Die empfohlenen Strategien lauten:
- eine epidemiologische Überwachung durchführen, die nicht nur die Belastung durch Infektionskrankheiten misst, sondern auch die Faktoren und Risiken von Infektionen erkennt, um die Auswirkungen von Präventionsmaßnahmen zu bewerten
- Präventionsmaßnahmen, die aufgrund ihrer Wirksamkeit im Feld identifiziert wurden, umsetzen und diese zeitnah und homogen der Bevölkerung anbieten
- bestehende Überwachungen (wie SNICh, SITIN, SPIN-UTI, Nationale Prävalenzstudien und Überwachung von Krankenhaus- und Pflegeheiminfektionen) stabilisieren und in die Lage versetzen, homogene, repräsentative, zeitnahe und angemessene Daten liefern
- eine regionale Kontaktperson für die Überwachung von Krankenhaus- und Pflegeheiminfektionen bestimmen
- das nationale Überwachungssystem von Krankenhaus- und Pflegeheiminfektionen implementieren
- ein schnelles Frühwarnsystem für Alarmorganismen und Epidemie-Cluster einrichten
- jährlich Daten an das ECDC übermitteln und einen jährlichen nationalen epidemiologischen Bericht samt der Identifizierung von notwendigen Verbesserungsmaßnahmen erstellen
- Einsatzprotokolle für infektiöse Notfälle erstellen, wobei sowohl Präventionsmaßnahmen (mit dem Ziel der Risikominderung) als auch Maßnahmen zur Notfallvorsorge entwickelt werden
- Kommunikationsmaßnahmen für die Bevölkerung und Schulungen für Fachkräfte im Gesundheitswesen durchführen, die auch das Vertrauen der Bürger in die Gesundheitseinrichtungen erhalten sollen
- Koordination und funktionale Integration zwischen den verschiedenen institutionellen Ebenen und den verschiedenen territorialen Zuständigkeiten bei der Durchführung von Präventionsmaßnahmen, beim Sammeln und der regelmäßigen Rückmeldung von Informationen, bei der systematischen Überwachung der Qualität und der Auswirkungen der durchgeführten Maßnahmen, durchführen. (Quelle www.salute.gov.it)