10 Jan WAS SIND DIE HAUPTURSACHEN FÜR INFEKTIONEN AN DER AUSTRITTSSTELLE VON ZENTRALEN VENENKATHETERN?
Von: Dr. Maurizio Alberto Gallieni, außerordentlicher Professor für Nephrologie an der Universität Mailand.
Seit 2018 Direktor der Komplexen Abteilung für Nephrologie und Dialyse der ASST Fatebenefratelli Sacco in Mailand.
Autor von über 200 wissenschaftlichen Publikationen, die in der PubMed-Datenbank der National Library of Medicine indexiert sind.
Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften, auch mit Koordinationsaufgaben und Redakteur von italienischen und ausländischen Nephrologie-Zeitschriften.
In einem weiteren Beitrag von Prof. Gallieni ging es um venöse Gefäßzugänge und bei welchen Erkrankungen sie angelegt werden.
ZVKs sind empfindliche Gefäßzugänge, für deren Pflege angemessene Reinigungs- und Hygienemaßnahmen erforderlich sind, um Infektionen zu vermeiden, die den Behandlungserfolg gefährden könnten.
Im Folgenden bespricht der Professor die Hauptursachen für Infektionen an der Katheter-Austrittsstelle (KAST) des zentralen Venenkatheters (ZVK): Richtige Informationen sind die Grundlage für eine gute Praxis und verringern das Risiko von ZVK-Infektionen.
Bakteriämien können auf extraluminalem Weg entstehen, d.h. durch eine Infektion der Hautaustrittsstelle (KAST) und/oder des subkutanen Weges des ZVKs in den Blutkreislauf gelangen. Sie können auch durch eine intraluminale Kontamination entstehen, z.B. bei der Nutzung des ZVKs zur Medikamenteninfusion oder der Durchführung der Dialysebehandlung.
Der ZVK kann auch hämatogen kontaminiert wird werden, nachdem Bakterien von einer anderen Stelle in den Blutkreislauf gelangt sind.
In diesem Fall wird der ZVK zu einer Quelle der Infektionsausbreitung, da ein kontaminierter ZVK die Beseitigung der Infektion erschweren kann.
In diesem Zusammenhang konzentrieren wir uns auf extraluminale ZVK-Infektionen, die in zwei Haupttypen unterteilt werden:
WIE ERKENNT MAN ZVK-INFEKTIONEN?
Eine Infektion an der Austrittsstelle kann Erytheme, Infiltrate und/oder Aufweichungen innerhalb von 2 cm um den Hautaustritt des Katheters (KAST) mit oder ohne positive Kultur bilden.
Diese Art der Infektion kann mit anderen Anzeichen und Symptomen, wie Fieber oder Eiterausfluss aus der Austrittstelle einhergehen, mit oder ohne Bakteriämie.
Eine Tunnelinfektion kann Erytheme, Infiltrate und/oder Erweichungen mehr als 2 cm von der Katheteraustrittsstelle (KAST) entfernt entlang des subkutanen Trakts eines getunnelten Katheters verursachen, mit oder ohne gleichzeitige Bakteriämie.
Die Ursachen für diese Art von ZVK-Infektionen hängen mit dem Gleichgewichtsverlust zwischen der Abwehrfähigkeit des Körpers gegen Infektionskrankheiten und dem Ausmaß der Bakterienaggression zusammen, die mit der Austrittsstelle in Kontakt kommen und sie besiedeln können.
Diese Infektionen treten in der Regel häufiger bei immungeschwächten Patienten auf, auch wenn diese ein gutes Hygieneniveau einhalten, oder bei immunkompetenten Patienten, wenn die Bakterienlast die Grenzen und damit die Abwehrfähigkeit des individuellen Immunsystems des Patienten übersteigt.
Die Infektionen werden häufig von Bakterien in der Haut, und insbesondere durch grampositive Bakterien wie Staphylococcus Epidermidis und Staphylococcus Aureus verursacht.
Es sind jedoch auch Infektionen durch gramnegative n Bakterien und anderen pathogenen Mikroorganismen wie Clostridium difficile, Viren oder Candida albicans möglich.
Da die Hände von Pflegern und Patienten der Hauptüberträger für infektiöse Mikroorganismen sind, verweisen die Leitlinien nachdrücklich auf ein häufiges Händewaschen mit geeigneter Technik und die Verwendung von antimikrobiellen Desinfektionsmitteln auf Alkoholbasis.
Vor und nach jedem Kontakt mit einem Patienten mit ZVK ist eine Handhygiene durchzuführen.
Neben der Handhygiene ist die Verwendung von Schutzbarrieren wie Handschuhen, Masken und sterilen Tüchern sowohl beim Einsetzen als auch bei der täglichen Pflege des ZVKs von größter Bedeutung.
Schließlich ist es auch wichtig, dass der ZVK fachgerecht mit dem geeigneten Material ordnungsgemäß versorgt wird und dem Patienten ausreichend Zeit gewidmet wird.